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Auswanderung - Flucht - Verschickung aus Denzlingen
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Quellen:
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[3.34]
Nr. 34 - 2006 -
Auswanderung - Flucht -
Verschickung aus Denzlingen
Die aus den angeg. Quellen übernommenen Textauszüge sind in blauer
Schrift markiert.
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siehe Vorstand
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Bis in die heutige
Zeit hinein haben Menschen aus den verschiedensten Gründen ihre Heimat
verlassen oder verlassen müssen. Allgemeinen wird unter Auswanderung das
freiwillige Verlassen der Heimat verstanden. Für die Denzlinger war
Heimat bis 1806 die Markgrafschaft Baden-Durlach, danach das
Großherzogtum Baden. Doch auch schon vor der Reichsgründung 1871 sprach
man bei einem Wechsel an einen Ort "außerhalb des badischen
Gebietes" bereits von Auswanderung.
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Auswanderung bedeutet in diesem
Text das Verlassen des Ortes "Denzlingen" in ein anderes
europäisches oder überseeisches Land, unabhängig davon ob legal mit
staatlicher Erlaubnis oder illegal ohne staatliche Erlaubnis. Dabei
ist die Aufenthaltsdauer einer Personen in Denzlingen nicht von
Bedeutung. Vom Zeitpunkt ihrer Anmeldung an ist/war sie Denzlinger.
Anhand der Kirchenbücher ist es daher möglich, sie und die jeweils
mitreisenden Familienangehörigen zu ermitteln.
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Als Flucht wird das Verlassen
des Herrschaftsgebietes ohne Erlaubnis verstanden. Entweder war die
Auswanderung nicht genehmigt bzw. untersagt, oder der Flüchtige
hatte harte Strafen zu
erwarten - jedenfalls wollte er sich einer für ihn unangenehmen
und gefährlichen Lage
fluchtartig entziehen.
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Verschickung bedeutet
zwangsweise - durch den Staat oder die Gemeinde veranlasst - auf die
Reise in ein europäisches Land oder nach Übersee gebracht zu werden.
Es waren notorisch arme oder in Zuchthäusern einsitzende Menschen,
die auf diese Weise dazu genötigt und in der Regel auf Staats- und
Gemeindekosten auf die Reise gebracht wurden.
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Auswanderer auf dem Weg
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[3.34,
Seite 4, aus der Einleitung] Die Herrschenden hatten ein großes
Interesse menschenleere Gebiete zu besiedeln und nutzbar zu machen. Dies
gilt für alle großen Auswanderungsziele wie Algerien, Banat, Brasilien,
Nordamerika, Russland, Siebenbürgen und Ungarn. Es waren meist
großzügige Landangebote und Abgabenfreiheiten, mit denen man die auf
kleiner Scholle lebenden und unter den Abgaben leidenden Kleinbauern zum
Verlassen der Heimat motivieren konnte.
Eine Ursache zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte: Die
immer wieder auftretenden Hungersnöte und Arbeitslosigkeit,
hervorgerufen durch Missernten, Agrarkrisen, eine stark anwachsende
Bevölkerung, Zeiten mit wirtschaftlicher Depression und die damit
verbundenen sozialen und ökonomischen Auswirkungen. Dies traf
insbesonders auf die ärmere, besitzlose Einwohnerschaft zu. Gemeinden
und Staat haben in solchen Zeiten die Menschen zwangsweise auf die Reise
geschickt.
Vermögende Bürgerfamilien regelten mit der Auswanderung einzelner Kinder
die Erbfolge und erhofften sich für die finanziell relativ gut
ausgestatteten Familienmitglieder eine gute Zukunft in der neuen Heimat.
Für einige, insbesondere jüngere männliche Einwohner, waren die
politischen Verhältnisse unmittelbar nach der Revolution 1848 der Grund,
die Heimat zu verlassen. Von den namentlich überlieferten Denzlinger
„Revolutionären", die an der Volksversammlung am 22. März und eventuell
an den Ereignissen im April 1848 in Frei burg beteiligt waren, haben 11
fluchtarti Denzlingen verlassen um sich - so ist zu vermuten - weiteren
Ermittlungen, anbahnenden Verhören und eventuellen Prozessen zu
entziehen. Für andere Denzlinger war das verhängte Kriegsrecht mit
seinen Einschränkungen, die zahlreichen Verbote und Bespitzelungen, die
Präsenz des preußischen Militärs und die Vorstellung unter preußischem
Einfluss den Militärdienst leisten zu müssen, Grund zu fliehen bzw.
auszuwandern. Viele arbeitsuchende junge Frauen wanderten im ausgehenden
19. und beginnen den 20. Jh. aus, weil sie von Agenturei angeworben, als
Haushälterinnen oder Köchinnen im Ausland gute Verdienstmöglichkeiten
hatten. Und es gab, wie zu allen Zeiten, die Abenteurer. Sie folgten dem
Ruf von Freiheit und den Goldfunden, dem erhofften Reichtum und den
scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. |
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Erste Erwähnungen von Denzlinger Auswanderern
Die Auswanderungen in Denzlingen waren nicht spezifisch sondern Teil der Auswanderungsbewegungen
im Breisgau und des gesamten Oberrheingebietes. Zu Zeiten großer
Aufbrüche herrschte in der Regel Not und Elend - nicht nur in
Denzlingen sondern in der ganzen Region. Es gab kein
gleichmäßiges, kontinuierliches Auswandern. Die Menschen machten sich in
sogenannten Auswanderungswellen auf die Reise. Nach Jahren mit großen
Aufbrüchen folgten Zeiträume, in denen nur wenige oder keine Einwohner
den Ort verließen. Religiöse Gründe spielten in Denzlingen keine Rolle.
Die politischen Verhältnisse waren nur in den Jahren nach der Badischen Revolution
1849 bis 1857 relevant. Das verhängte Kriegsrecht, die Verfolgung jeder
demokratischen Äußerung und die gezielte Fahndung nach „Revolutionären"
ließ deshalb viele flüchten oder auswandern.
Aus einem Bericht des Hofrates an den Markgrafen 1816 geht hervor, dass
man von Seiten der Regierung der Meinung war, nicht mit Einschränkungen
oder Verboten die Auswanderung zu behindern. Vielmehr sah man damals in
den Auswanderungen ein Regulativ für die Bereinigung der
Bevölkerungsstruktur. Die Armen sollten ruhig gehen, denn dann würden
die Staats- und Gemeinde-Kassen zukünftig weniger belastet werden.
Die erste Nennung Denzlinger Auswanderer ist in den Taufbüchern in Ulm
gefunden worden. Dort wird am 4. Juni 1690 ein Mädchen auf den Namen
Margarete Sitterer getauft. Als Eltern werden genannt
[3.34, Seite 12] „Andreas Sitterer
und dessen Ehefrau Christina Stöltzlin Emigranten aus Langendenzlingen
Amt Emmendingen! Durlachisch, nach Ungarn unterwegs«.
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Auswanderungswelle von 1781
bis 1791
Vor 1781 waren es nur vereinzelte, wenige Denzlinger, die in das Elsaß
bzw. nach Siebenbürgen auswanderten.
In die Zeit von 1781 bis 1797 fällt die erste große Denzlinger
Auswanderungswelle. Ziel war Ungarn und das Banat. In der Markgrafschaft
Hachberg waren Werber von Dorf zu Dorf gezogen und hatten für
Auswanderungswillige großzügige Angebote offeriert: in extra neu
erbauten Ortschaften für jeden Neusiedler ein Haus mit Scheuer, 15
Hektar Ackerland, 5 Hektar Wiesen und 4 Hektar Weide, ferner auf
Vorschuss ein Pferd, eine Kuh und das Futter für mehrere Wochen - all
dies für 600 Gulden. Außerdem sollte jeder Siedler für 10 Jahre von
allen Abgaben befreit sein. Das war ein sehr verlockendes Angebot,
verglichen mit den Verhältnissen von Taglöhnern und Kleinbauern in
Denzlingen, die auf kleinen Parzellen wirtschaften mussten.
Zwei wichtige Edikte waren Auslöser für die Ausreise und Niederlassung in Ungarn. Sie veranlassten zahlreiche Bürger mit ihren
Familien, aber auch ledige Frauen und Männer, ihre Heimat zu verlassen
und die Chance auf ein besseres Leben wahrzunehmen. Den abwandernden
Untertanen wurde jedoch, trotz Abschaffung der Leibeigenschaft, nach wie
vor Manumission und die übrigen Gebühren abverlangt.
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Das 1781 verkündete
Toleranzedikt von Kaiser Josef II. Toleranz bedeutete jedoch nur
Duldung, nicht Gleichberechtigung für die evangelischen Auswanderer.
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Das Badische Edikt vom 23.
Juli 1783, die Abschaffung der Leibeigenschaft, die sich
hauptsächlich in der Aufhebung der persönlichen Fronlasten zeigte.
Zwischen 1781 und 1797 sind 40 Denzlinger in das
Banat bzw. nach Ungarn ausgewandert und einer in das Kurland [Lettland].
Als in Denzlingen im August 1789 Unruhen ausbrachen, wurden 14 Bürger
verhaftet, verhört und teilweise verurteilt. Doch interessanter Weise
ist keiner der 14 namentlich bekannten Männer unter den
Auswanderern zu finden. |
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Auswanderungswelle von 1817 - über Amsterdam
Im Jahr 1817 folgte eine zweite große Auswanderungswelle, bei der
sich 70 Denzlinger aus Mangel und Not auf die Reise nach Nordamerika
machten. Für die meisten dieser Denzlinger kam es jedoch ganz anders als
geplant. Von Breisach oder Weisweil aus waren sie rheinabwärts nach
Amsterdam gefahren, von wo sie mit einem Segelschiff über den Atlantik
nach Nordamerika kommen wollten.
Doch sie blieben in Amsterdam hängen und fanden keine Schiffspassage,
weil sie betrügerischen Agenten aufgesessen waren. Ihnen war freie
Überfahrt zugesichert worden und die Reisekosten sollten sie auf Farmen
in den Vereinigten Staaten abarbeiten können. Teilweise hatten sie das
wenige Geld vom Verkauf ihres Besitzes und ihrer Liegenschaften in
Denzlingen für angeblich bereitliegendes Land in Amerika den
Betrügern bereits im Voraus gegeben. Nun saßen sie in Amsterdam fest, suchten
vergebens nach den Agenten und dem versprochenen Schiff und mussten
ihren Lebensunterhalt erbetteln. Einige Wenige hatten noch etwas Geld für eine
billige Passage bei sich. Die übrigen Denzlinger kamen zum großen Teil
als völlig verarmte Leute wieder nach Denzlingen zurück. |
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Auswanderungswelle von 1828 bis 1834 - über Le Havre
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Hafenansicht von Le Havre um 1850
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[3.34, Seite 17] Warum sich
gerade zu dieser Zeit wieder zahlreiche Denzlinger zur Auswanderung
entschlossen haben, ist unklar. Die Gemeindereform [1831] und das Gesetz
zur Abschaffung des Zehnten [1833], eigentlich zukunftsweisende Signale,
waren für die Auswanderungswilligen kein Grund zu bleiben. Aus allen
eutschen Gebieten, aus der Schweiz und auch aus Frankreich, brachen sie
in jener Zeit in die neue Welt Amerika auf. Inzwischen war Le Havre für
die Auswanderer aus dem süddeutschen Raum eine ganz wichtige Station auf
diesem Weg geworden.
Obwohl in Le Havre 1832 katastrophale Zustände herrschten und dies über
die „Großherzoglichen Anzeigeblätter" auch bekannt gemacht wurde, ließen
sich die Menschen von der Reise nicht abhalten. So wurde im Anzeigeblatt
am 26. Mai 1832 ein Schreiben des Königlichen französischen Präfekten
des Unterelsasses veröffentlicht, in dem „über das Elend und die
schreckliche Lage in welcher sich die Auswanderer in Le Havre befinden«,
berichtet wurde. In dem der Hinweis war, dass in Le Havre die Cholera
ausgebrochen sei und sich dort Tausende von Auswanderern aufhielten, die
auf ihre Schiffspassage warteten und dass bereits viele erkrankt seien.
Diesem Bericht folgten Veröffentlichungen über Anordnungen der Stadt
Bremen und des Königreichs der Niederlanden, dass zukünftig nur noch
Auswanderer aufgenommen bzw. die Durchreise gestattet werde, wenn sie im
Besitz entsprechender Papiere sind. Alle Warnungen, alle Berichte von
der Situation in Le Havre, alle Verordnungen aus den Niederlanden und
Bremen nützten jedoch nichts. |
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Gesetze und
Genehmigungs-Prozedur
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Reisepass des Johann Lips,
ausgewandert 1853
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Durch immer wiederkehrende Notzeiten nahmen die Auswanderungen im 19. Jahrhundert
eine ungeahnte Dimension an. Die Auswanderung wurde so zu einem
Wirtschaftszweig, bei dem es um sehr viel Geld ging. Diesen großen
Herausforderungen wurden die Regierenden nur langsam gerecht. Das
aber machten sich Geschäftemacher und Betrüger zu Nutzen. Sie
verkauften Schiffspassagen für Schiffe, die es gar nicht gab und
beuteten die Auswanderungswilligen oft gnadenlos aus.
Anfänglich beschränkten sich die Verordnungen auf das
Genehmigungsverfahren zum Verlassen des herrschaftlichen Territoriums.
Erst die Ereignisse 1817 in Amsterdam und später
1833/34 in
Le Havre mit den Betrügereien und dem Ausbruch von
Seuchen, sowie das zum Teil unmenschliche Verhalten der Kapitäne bei den
Überfahrten über den Atlantik, machten umfangreiche Gesetze zum Schutze
der Auswanderer nötig. Die Herrscher und ihre Regierungen wurden mit der
Entwicklung nur schwer fertig, da sie die
Lage lange nicht richtig einzuschätzen wussten. Den schwerfälligen diplomatischen Beziehungen
zwischen den Herrschenden stand meist ein viel flexibleres und eng
verflochtenes Netzwerk von finanziellen Interessen entgegen. Von den
Farmern in Nordamerika, über die Reedereien und Kapitäne der
amerikanischen und europäischen
Schiffe, bis zu den Rheinschiffern - alle wollten mit der Auswanderung
Geld verdienen. Daneben muss es auch sehr bald ein gut funktionierendes
Schleusersystem gegeben haben, denn sonst wären die zahlreichen
illegalen Auswanderungen nicht möglich gewesen.
[3.34, Seite 5] Von der
Absicht zur Auswanderung bis zur Genehmigung und dem Erhalt des
Reisepasses konnte es ein langer, oft mühsamer Weg sein. Es gibt jedoch
auch Beispiele für eine rasch erteilte Erlaubnis zur Reise nach Amerika
dann, wenn ein potenter Bürge für den Auswanderungswilligen in vollem
Umfange bürgte. |
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Für eine Genehmigung mussten im wesentlichen fünf
Kriterien erfüllt sein:
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keine Schulden, auch keine Steuer- bzw.
Abgabenrückstände, eventuell musste ein Bürge bestellt werden,
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genügend Vermögen für die Genehmigungs- und
Reisekosten,
-
bei Männern durfte keine Wehrpflicht bestehen
bzw. anstehen,
-
bei Verurteilten musste ein Gnadengesuch
eingereicht werden - und
-
es wurde geprüft, ob die Auswanderung im
Interesse der Gemeinde bzw. des Staates lag.
Vor Erteilung der Genehmigung wurde im Rahmen
einer „Tagfahrt"' eine Schuldenliquidation durchgeführt. Niemandem, auch
dem Staat nicht, sollte durch eine Auswanderung finanzieller Schaden
entstehen. Ganz anders sah der Ablauf aus, wenn Gemeinde und Staat ein
Interesse an einer Auswanderung einer Person hatte, wenn verschickt
werden sollte. In diesen Fällen wurde die Person, unter Verzicht auf
eventuell ausstehende Forderungen der Gemeinde- und Staatskassen sowie
der Übernahme der Reisekosten, relativ kurzfristig auf die Reise
geschickt. |
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Reisewege und Überfahrt
[3.34, Seite 6] Der Weg in
eine erhoffte bessere Zukunft begann für die Auswanderer mit der
beschwerlichen und gefahrvollen Reise, letztendlich ein großes
Abenteuer. Landstraßen, vor allem jedoch Flüsse und Kanäle, später die
Eisenbahnen, führten zu den Ausgangsorten, von denen aus die eigentliche
Fahrt auf der Donau und über den Atlantik begann.
Für die Auswanderer nach Siebenbürgen und Ungarn
war Ulm erstes Ziel ihrer Reise. Von dort aus ging es mit den
sogenannten „Ulmer Schachteln", das waren spezielle Schiffe, die Donau
abwärts in die neue Heimat. Auf dem Weg nach Ulm mussten die Denzlinger
zuerst jedoch über den Schwarzwald, durch verschiedene
Herrschaftsgebiete und jedes Mal waren Wege- und Warenzölle zu bezahlen.
Dies war eine oft unterschätzte Belastung für die Reisekasse und
manchmal der Grund für die Knappheit der finanziellen Mittel nach der
Ankunft in der neuen Heimat.
Der Weg nach Nordamerika führte im 19. Jh. für die
Denzlinger hauptsächlich über die Seehäfen Amsterdam, Bremen oder Le
Havre. Bis zur Kanalisierung des Rheins und dem Bau der Eisenbahn,
fuhren die Amerikafahrer mit den sogenannten „Lauertannen"-
rheinabwärts. „Lauertannen" nannte man die typischen oberrheinischen
Lastschiffe des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Der Name
verweist auf das Tannenholz, das zum Bau verwendet wurde. Am Zielort
wurden sie zerlegt und für gutes Geld als Nutzholz verkauft. Nach
Amsterdam konnten sie direkt durchfahren. Nach Bremen ging die Fahrt
rheinabwärts zum Mittelrhein, von dort über Land zur Weser und diese
abwärts. Nach Le Havre fuhren sie auf dem Rhein bis Straßburg und von
dort über diverse Kanäle zur Seine und diese abwärts bis Le Havre.
Die Reise zu den Hafenstädten dauerte bis zu zwei
Wochen mit einer zusätzlichen, meist nicht kakulierbaren Wartezeit, bis
das Schiff zur Fahrt über den Atlantik ablegte. Die Überfahrt mit dem
Segelschiff über den Atlantik dauerte von Le Havre nach New Orleans und
von Amsterdam nach New York etwa 7 Wochen - abhängig von den
Windverhältnissen. So konnten 12 oder mehr Wochen vergangen sein, bis
amerikanischer Boden betreten werden konnte.
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Auswanderer auf dem Oberdeck um
1820 |
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Auswanderer im
Unterdeck eines Schiffes |
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[3.34, Seite 7] Von den genannten
europäischen Hafenstädten steuerten die Schiffe Philadelia, Baltimore,
New York oder New Orleans an. Viele Auswanderer fuhren auch von
Liverpool aus über den Atlantik. Dies war die billigste Überfahrt, aber
auch die strapaziöseste. Die englischen Seeleute galten als ruppig und
brutal. Dazu kam das Sprachproblem und man musste zuerst nach Liverpool
gelangen, was meist mit Frachtern von Bremen und Hamburg aus geschah.
Auf den Schiffen herrschte eine qualvolle Enge.
Die Reedereien und Kapitäne hatten ein Interesse, möglichst viele
Menschen pro Fahrt mitzunehmen, um eine möglichst hohe Rentabilität zu
erzielen. Dazu kam, dass zur Sicherstellung der Verpflegung lebende
Rinder, Schweine, Schafe, Hasen und Hühner mit an Bord waren. Die Tiere
lebten, wie wir aus Berichten wissen, oft Wand an Wand mit den Menschen.
Wenn stürmisches Wetter herrschte, mussten die Passagiere unter Deck
gehen und die Luken wurden geschlossen. Sie konnten bei Übelkeit den
engen Raum nicht verlassen. Man kann sich gut vorstellen, wie es in den
Räumen dann aussah. Diese Zustände führten dann auch oft zu Krankheiten
und Todesfällen.
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Die größte Auswanderungswelle von 1847 bis 1857
Die größte Auswanderungswelle war in den Jahren 1847 bis 1857. Auslöser
waren wieder - besonders für die ärmere Schicht der Bevölkerung - Not
und Hunger, gepaart mit Arbeitslosigkeit und den Auswirkungen der
Revolution von 1848/49. Da etwa ein Viertel der damals 1.636 Denzlinger
Einwohner nicht mehr in der Lage waren sich selbst alleine zu ernähren,
reichte die Gemeinde ihnen täglich eine Suppe. Angesichts der Not und
der immer mehr um sich greifende Hoffnungslosigkeit
sowie der immense Kostendruck auf die Gemeinde- und Staatskasse schien
eine „Auswanderung der vielen notorischen Armen" damals eine praktikable
Lösung zu sein. Als 1847 der Pfarrer und
der Bürgermeister eine namentliche Liste der in Frage kommenden
Einwohner aufstellten und das Engagement der Ortsvorgesetzten eindeutig in Richtung Auswanderung
ging, zeigte dies auch schnell Wirkung. Denn
ab 1847 setzte eine noch nie da gewesen Abwanderung ein. Bei den Armen
übernahmen Staat [2/3] und Gemeinde [1/3] die Reisekosten. Man bemühte
sich auch mit Erfolg die zwei in jener Zeit im Zuchthaus in Bruchsal
einsitzenden Denzlingerinner, die ledige Carolina Brunner und die ledige
Christine Scherberger, von dort aus direkt auf die Reise nach
Nordamerika zu schicken, da sie offensichtlich nach ihrer Entlassung der
Staats- und Gemeindekasse zur Last gefallen wären.
In den Hafenstädten entstanden große organisatorische Probleme.
Eine Schwierigkeit war die Abwicklung und Sicherstellung der Verpflegung
auf den Schiffen während der Überfahrt. Die Kapitäne hatten bei der
Abfahrt bereits vorab ihr Honorar kassiert und es war einigen von ihnen
offensichtlich egal, wie viele Menschen auf ihrem Schiff lebend in
Amerika ankamen. Daraufhin wurde ein Standard für die Quantität der
Verpflegung festgelegt. Die Kontrollen übernahmen sogenannte
Aufsichts-Kommissionen in den Hafenstädten. |
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Auswandererschiff |
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Auswanderer beim Übersetzen auf
ein Segelschiff |
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Auch Afrika war ein Ziel: 1854 schlugen drei Denzlinger Familien eine
ganz andere Richtung bei ihrer Auswanderung ein. Sie reisten über
Frankreich nach Algerien. Ein Ehepaar, Christine und Johann Georg
Schaffhauser, ging mit 7 Kindern von Denzlingen fort und kam 1860 mit
nur noch 3 Kindern wieder zurück. Vier Kinder waren in Algerien
gestorben.
Neben den Armen, die mehr oder weniger gezwungener Maßen auswanderten,
gab es in jenen Jahren auch eine Reihe von Bürgern, die sich, finanziell
gut ausgestattet, auf den Weg in die neue Welt machten. Wenn jemand 500
und mehr Gulden mitnehmen konnte, dann hatte er in den Vereinigten
Staaten alle Möglichkeiten zur Gründung einer neuen Existenz. Insgesamt
verließen in den Jahren 1847 bis 1857 302 Personen [18,4% der
Einwohnerschaft] den Ort, mit Hauptreiseziel Nordamerika. |
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Flucht und Schicksal der „Denzlinger
Revolutionäre" während der Badischen Revolution 1848/49
Nach den Auswertungen der Auswanderungsgeschichte wird deutlich, dass
die Denzlinger doch stärker in die Ereignisse involviert waren, als
ursprünglich angenommen. Sie nahmen an den Volksversammlungen am 26.
März 1848 auf dem Münsterplatz teil, bei denen Gustav Struwe sprach und
am 22. April 1848 auf dem Karlsplatz in Freiburg. Bürgermeister
Christian Strübin führte höchst persönlich das 1. Aufgebot der
Bürgerwehr mit 42 Mann dorthin. Die Namen der Denzlinger Teilnehmer sind
überliefert. Vermutlich waren einige auch bei den bewaffneten
Auseinandersetzungen am 24. April 1848 in Freiburg beteiligt, als
Freischärler in die Stadt eindrangen und in Kämpfen durch Bundestruppen
besiegt wurden. Angeblich auf Veranlassung des Denzlinger Pfarrersohnes,
des Studenten Friedrich Rupp, zogen sie damals erneut nach Freiburg um
den „Aufstand zu Unterstützen. "
Nach dem Scheitern in Freiburg wurde in Denzlingen im Mai 1848 Militär
der Bundestruppen einquartiert. Das besondere Augenmerk der Obrigkeit
galt nun den Teilnehmern an den Volksversammlungen und den Kämpfen in
Freiburg. Sie sollten „wegen der Beteiligung an den hochverräterischen
Unternehmungen" zur Rechenschaft gezogen werden; zumal „auf den
Barrikaden in Freiburg" Denzlinger gesehen wurden. Es wurden Verhöre
angeordnet. Dabei waren besonders Bürgermeister Strübin, Schullehrer
Söhnlein, Student und Pfarrersohn Friedrich Rupp, die Soldaten sowie die
namentlich genannten Bürgerwehrmitgliedern im Focus. Die Untersuchungen
gegen Strübin und die meisten anderen Denzlinger wurden im Januar 1849,
gegen das Versprechen „künftigen gesetzlichen Verhaltens« eingestellt.
Das betraf sicher alle diejenigen, welche nachweisen konnten, dass sie
nicht an den Kämpfen in Freiburg beteiligt waren. Die Behörden wussten
von Versammlungen und „republikanischen Umtrieben" in Denzlingen. Man
hatte die Befürchtung, dass „die alten Wühlereien" und die
„Anhänglichkeit an die Revolution" durch heimliche Kundgebungen weiter
gehen könnten.
Von den damaligen Soldaten und den namentlich genannten
Bürgerwehrmitgliedern flüchteten einige noch 1848 außer Landes. Bei
ihnen besteht der Verdacht, dass sie direkt an den kämpferischen
Auseinandersetzungen beteiligt waren und nun mit ernsthaften
Konsequenten zu rechnen hatten. Andere Denzlinger flüchteten später.
Vermutlich waren sie durch Zeugenaussagen oder wegen entsprechender
Äußerungen ins Visier der Polizei geraten. Von Johann Nübling wissen
wir, dass er am 15.12.1848 in Philippsville in Algerien als Soldat der
Fremdenlegion starb. Er muss auf seiner Flucht durch Frankreich in die
Legion eingetreten sein. Anderen ist es geglückt, in die Vereinigten
Staaten von Nordamerika zu flüchten. Sie alle haben mit der Aufgabe der
Heimat, der Familie und den Freunden einen hohen Preis für ihre Idee von
der Freiheit bezahlt. |
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Auswanderungswelle von 1863 bis 1867
Obwohl in den Vereinigten Staaten von Nordamerika von 1861 bis 1865 ein
Bürgerkrieg tobte und das Konsulat der Vereinigten Staaten von
Nordamerika in dieser Zeit von einer Reise ausdrücklich abgeraten hat,
sind 78 Personen aus Denzlingen bekannt, die von 1863 bis 1867 den Ort
in Richtung Vereinigte Staaten von Nordamerika verließen. Es war wieder
die Not, verschärft durch Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit und die
positiven Berichte von bereits drüben sich aufhaltenden Verwandten, die
sie zur Auswanderung motivierten.
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Auswanderer warten vor einem
Dampfsegelschiff |
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Auswanderer besteigen ein
Dampfsegelschiff
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Auswanderungswelle von 1873 bis 1890
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Auswanderer und Dampfsegelschiff
um 1880
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Eine verstärkte Auswanderungsaktivität in diesem Zeitraum wird auch
durch eine Verfügung des Ev. Oberkirchenrates in Karlsruhe vom Jahr 1880
bestätigt, mit der Empfehlung [3.34,
Seite 23] "... sie im Gottesdienst mit kirchlichem Segen zu
entlassen und zugleich dafür zu sorgen, daß die Auswanderer die bei uns
eingeführten kirchlich-religiösen Bücher für häusliche Erbauung und
Unterricht der Kinder, also die Bibel, wenigstens das neue Testament,
das Gesangbuch, die löbliche Geschichte und den Katechismus mitnehmen
...".
Durch die Dampfschifffahrt hatten sich die Reisebedingungen inzwischen
wesentlich verbessert. Eine Auswanderung nach Nordamerika war kein so
großes Abenteuer mehr, wie noch Mitte des 19. Jh. Dazu kam, dass man
durch die dort lebenden Verwandten relativ gut über die Situation in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika informiert war. Die Neuankömmlinge
mussten in der Regel nicht mehr bei Null beginnen, denn viele wurden von
ihren Verwandten erwartet und beim Start unterstützt.
110 Personen allen Alters, Ledige, Familien ohne und mit Kindern, Witwen
mit ihren Kindern und Geschwister machten sich, legal und illegal, auf
den Weg, um in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Frankreich oder
in der Schweiz ihr Glück zu versuchen. |
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Auswanderer im 20. Jahrhundert
Es waren die Jahre vor und nach dem ersten Weltkrieg und besonders die
schwere Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, in denen viele Denzlinger
auswanderten.
Die Jahre nach dem 1. Weltkrieg waren von großen gesellschaftlichen und
politischen Veränderungen, verbunden mit wirtschaftlicher Depression,
steigender Inflation und Not geprägt, was für
den Entschluss zur Auswanderung sicher wieder entscheidend war. Dass zahlreiche Denzlinger in den
ersten Jahren des Jahrhunderts in die nahe Schweiz gingen, mag weniger
politische als vielmehr berufliche und damit wirtschaftliche Gründe
gehabt haben. Es gab Wegzüge in das Elsaß, zu dem es wegen dessen
Zugehörigkeit 1871 bis 1918 zu Deutschland noch besondere Beziehungen gab.
Neben der Schweiz standen auch die USA und Brasilien in den Jahren 1908 bis
1930 hoch im Kurs.
[3.34, Seite 24] Brasilien war für
die Denzlinger ein neues Ziel. Werber und Agenten machten auf dieses
Land aufmerksam und lockten mit großzügigen Landangeboten und
Abgabefreiheiten. Insgesamt 20 Personen, machten sich auf die lange
Reise. Sie ließen sich in Guaira, Londrina, Maringa, Ostorga, Rolanda,
und Tupinamka im Staat Parana und in Tepas im Staat Leopoldina, sowie in
Sao Paulo nieder.
[3.34, Seite 24]
Nach dem 2. Weltkrieg waren es die nach Denzlingen gekommenen
Flüchtlinge und Heimatvertriebenen und die bei der französischen
Militärregierung angestellten Wissenschaftler, die das Groß der
Auswanderungen ausmachten. Viele der hier gestrandeten Menschen sahen in
Denzlingen nicht ihre zukünftige Heimat, denn sie fanden hier kein wirkliches
Zuhause. Es zog sie weiter in Länder mit einer besseren Perspektive. Die
Wissenschaftler und Techniker aus Peenemünde, die einige Jahre hier
lebten, übersiedelten dauerhaft nach Frankreich. Es gab aber auch
alteingesessene Denzlinger, die aus der Enge heraus Deutschland hinter
sich lassen wollten und bevorzugt in Kanada auch eine bessere berufliche
Zukunft für sich sahen. Für Kanada wurde damals eifrig geworben. Das
Land war in jener Zeit ein bevorzugtes Auswanderungsziel. Insgesamt sind
uns 40 Frauen, Männer und Kinder aus Denzlingen bekannt, die nach Kanada
zogen.
Rein zahlenmäßig war Frankreich ein bedeutendes Ziel. 45 Personen
machten sich zwischen 1947 und 1951 auf den Weg in unser westliches
Nachbarland. Auch die USA waren für 24 Denzlinger Auswanderungsziel.
Dann gab es noch Auswanderungen einzelner in die folgenden Länder: Ostafrika,
Italien, England, Belgien, Irland, Ägypten, Schweden, Österreich,
Schottland und Dänemark.
[3.34, Seite 24]
Die Auswanderungen im 20. Jh. unterschieden sich wesentlich von denen
des 19. Jh. oder noch früher. Die Ziele wurden meist mit dem Flugzeug
angesteuert. Wenn man mit dem Schiff fuhr, dann dauerte die Überfahrt
nach Brasilien oder Nordamerika nur wenige Tage. Alles war kalkulierbar
und ging gewisser Maßen nach Fahrplan. |
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Die neue Heimat - Hölle oder gelobtes Land
[3.34, Seite 25] Wir wissen nicht,
ob alle Denzlinger Auswanderer im 19. Jh. in der angestrebten neuen
Heimat ankamen. Nur von relativ wenigen kennen wir den genauen
Niederlassungsort. Doch man darf sagen: Denzlinger in aller Welt, wie
folgende Aufstellung zeigt. Eine wesentliche Quelle waren die Beilagen
der Grundbücher, in denen sich zahlreiche Vollmachten zur nachträglichen
Vermögensregelung der Ausgewanderten fanden.
Denzlinger in: Alexandria in Ägypten / Algier,
Philippsville, Oran in Algerien / Lüttich in Belgien / Guoira, Maringa,
Tepas-Leopoldina in Brasilien / Aarhus in Dänemark / Erlin/Convonm Iver
in England / Belfort, Colmar, Etampes, Hericour, Montbeliard, Leinen,
Markolsheim, Montreville, Mulhouse, Paris, Pzeuilly sur Claise,
Sennheim, St. Maure, St. Mihiel, Strasbourg, Vernon, Vesoul, Wittisheim
in Frankreich / Asti-Piemont, Genua, Neapel, Turin in Italien / Calgary,
Halifax, Hamilton, Montreal, Oakville, Ottawa, Pemtaneuishene, Ponoka,
Toronto, Vancouver in Kanada / Libau in Kurland [Lettland] / Innsbruck,
Wien in Osterreich / Farna in Peru / Glasgow in Schottland / Norrköpping
in Schweden / Basel, Luzern, Montreux, Reinach, St. Gallen, Zürich in
der Schweiz / Hermannstadt, Mühlbach in Siebenbürgen [Rumänien] /
Franzfeld, Holensonsk, Nerbaszewo in Ungarn/Banat.
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Bekannte Niederlassungen in den
USA
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Auswanderungsziele
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Denzlinger inden
Vereinigten
Staaten von Amerika: Staat Alabama: Cullman, Insenembia, Tuscembia /
Staat Illinois: Belleville, Buenavista-Stefenson, Chicago, Stefensen /
Staat Indiana: Amstrong, Evansville, Hornville, Indianapolis,
Inglefield, Jeffersonville, Legansport, Johnson-Township, Poseyville,
Princeton-Gibson, Vandenburgh County, Waterville /
Staat Iowa: Burlington, Dubigne, Guttenberg, Johnson County, Muscatine,
Oscalousa-Mahaska / Staat Kalifornien: Encinitas, Redondo/Los Angeles,
Stanta Cruz / Staat Kentucky: Louisville. Staat Maryland: Baltimore /
Staat Michigan: Ann-Arbor, Bedfort, Kalamazoa / Staat Mississippi:
Corinth / Staat Missouri: Atfield-Franklin, Cap Girardeau,
Hobble-Township, New Hamburg, Pacific, St. Louis / Staat New York:
Rochester, New York City / Staat Ohio: Cincinnati, Fremont,
Ludlon-Grove, Hamilton, Oak-Harbor, Perrysburg, SanduskyEric / Staat
Pennsylvania: Breding, Homesdale, Mougblesing, Philadelphia,
Saporte-Sellivan / Staat Tennessee: Convington / Staat Texas: Housten /
Staat Wisconsin: Milwaukee.
Berichte von Auswanderern aus ihrer neuen Heimat finden Sie in
[3.34, ab Seite 25] |
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