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Maurach, St. Severin
Die Kirchenruine Sankt Severin liegt
auf dem Osthang des Mauracher Bergs oberhalb des Schwimmbades in
Denzlingen. Es wird vermutet, dass sich hier schon vor etwa 1000 Jahren
das erste Gotteshaus Denzlingens befand.
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Gotischer
Türbogen mit Jahreszahl 1497 |
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Am 7.August 952 wurde Graf Guntram aus dem Geschlecht der Eberharde auf
dem Reichstag zu Augsburg wegen Auflehnung gegen die königliche Gewalt
verurteilt und enteignet. Sein Besitz, darunter auch der in Maurach
wurde von Kaiser Otto dem Großen dann 962 an den Bischof Konrad zu
Konstanz übertragen.
Der gotische Türbogen am erhaltenen
Portal trägt die Jahreszahl 1497.
In diesem Jahr dürfte demnach ein Neubau oder eine Renovierung eines
Kirchengebäudes stattgefunden haben. Es kann mit Sicherheit angenommen
werden, dass an diesem Ort - auch vor dieser Zeit - bereits ein
Sakralbau gestanden hat, denn bereits in den Jahrhunderten zuvor war die
Rede von der "eclesia in Muron oder in Gloter", "Kirche in Maurach“ oder
in der "Pfarrei Glotter“. Allerdings wird das Patrozinium erstmals zum
Jahre 1488 als „S. Severini im Murach.“ genannt.
Eine Reliefplatte aus Buntsandstein, die
innerhalb der Kirchenruine gefunden wurde und die den hl. Severin als
Bischof darstellt, befindet sich heute in der katholischen Jakobskirche.
Vor allem in den Jahrzehnten vor der
Reformation, in denen der Neubau der Kirche offensichtlich notwendig
geworden war, scheinen sich die Wallfahrten auf den Berg großer
Beliebtheit erfreut zu haben. Die Reformation, die 1556 auch in den
Orten des Markgrafen von Baden durchgeführt wurde, beendete dann die
Wallfahrten und Prozessionen. Dies konnte aber die Gläubigen nicht vom
Gebet zum heiligen Severin abhalten, wie die Einritzungen auf der
Reliefplatte zum Jahr 1771 zeigen.
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St.
Severin, Westseite mit Portal |
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Das Kirchengebäude, das zuletzt von einem
Bruder St. Severins zu Muren betreut wurde, scheint aber mehr und mehr
verfallen zu sein. Heute kündigt nur noch eine Ruine vom alten
Wallfahrtszentrum, das einmal die Mutterkirche des Glottertals war. Weitere Informationen:
>> WEB Seite der Gemeinde Denzlingen
>> Wikipedia zu Denzlingen, Textabschnitt "Bauwerke"
Weitere Fotos finden Sie hier
>> zur Fotogalerie
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Kontakt
>>
siehe Vorstand
Karten und Ortspläne
>> Aktueller Ortsplan (pdf)
>> Denzlingen 1873
>> Dorfplan 1752
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Ausgrabungen auf St. Severin
Im Jahr 2010 hatte
ein Fachmann des Landesdenkmalamtes mit einem Geo-Radar Spezialgerät den
Boden in und um die Severinsruine in Denzlingen analysiert und
interessante Spuren gefunden. Historiker und das Landesdenkmalamt
glaubten, dass sogar eine Burg hier einstmals gestanden hatte.
Seit 2011 durchforsten Studenten vom Institut für Archäologische
Wissenschaften der Univerität Freiburg die Erde bei der St.
Severinkapelle. Aber noch sind
nicht alle Geheimnisse gelüftet, denn neue Funde sorgen immer wieder für
neue Thesen. Das Interesse der Denzlinger Bevölkerung an den
Ausgrabungen auf dem Mauracher Berg und ihre Bereitschaft zur
Unterstützung ist auch 2014 - im nun
vierten Jahr - ungebrochen. Rund 80 Besucher blickten den Archäologen bei
ihrer Arbeit auch 2014 wieder über die Schulter.
Grabungsleiter Benjamin Hamm, Professor
Sebastian Brather und Professor Dieter Greuenich berichten bei
öffentlichen Führungen jeweils von den neusten Funden und Thesen. Die
lokale Presse berichtet regelmäßig darüber.
Berichte im Pressearchiv 2017 >>
BZ, 28.06.2017, "Jetzt bleibt der Boden zu"
VHzH_A26, 29.06.2017, "Mauracher Berg im Fokus der Forschung"
Berichte im Pressearchiv 2016 >>
BZ, 10.08.2016, Grabungen St. Severin, "Schlüssel zur Vergangenheit"
VHzH_A33, 18.08.2016, Grabungen St. Severin, "Großes geschichtliches
Interesse"
Berichte im Pressearchiv 2015 >>
BZ, 02.09.2015, Führung zum Abschluss der archäologischen Grabungen zur
Severinsruine
VHzH_A36, 03.09.2015, St. Severin, Neueste Funde und Erkenntnisse
vorgestellt
Berichte im Pressearchiv 2014 >>
VHzH_A37, 11.09.2014, Grabungen werden
2015 fortgesetzt
VHzH_A36, 04.09.2014, Von der Karolinger
Zeit bis zum Barock
BZ, 03.09.2014,
Ausgrabungen St. Severinkapelle: Neue Funde, neue Thesen
VHzH_A2, 09.01.2014, Für die exakte Datierung fehlt noch Geld
Berichte im Pressearchiv 2013 >>
BZ, 05.09.2013, St.
Severin, Die Mauer hütet ihr Geheimnis
BZ, 24.08.2013,
Da könnte auch eine Burg gewesen sein
Berichte im Pressearchiv 2012 >>
VHzH_A35, 30.08.2012,
Mehrere neue Skelett-Funde bei St. Severin
VHzH_A32, 09.08.2012,
„Wissenschaftliche Präzision hat Vorrang“
BZ, 09.08.2012,
Schicht für Schicht
in die Geschichte. Archäologen suchen auf dem Mauracher Berg ...
BZ, 28.07.2012,
Am Montag beginnt weitere Grabung rund um die St. Severinsruine.
VHzH_A30, 26.07.2012,
Neue archäologische Grabungen
BZ,
21.03.2012,
Ausgrabungen mit langer Perspektive.
BZ-Interview mit Professor Brather zu St.Severin-Grabung.
Berichte im Pressearchiv 2011 >>
VHzH_A35, 01.09.2011,
Großes Interesse an Ergebnissen der Grabung
BZ, 25.08.2011, Knochenfunde auf Mauracher
Berg
VHzH_A33, 18.08.2011,
Bergrätsel teilweise gelüftet
VHzH_A31, 04.08.2011,
Gibt der Mauracher Berg sein Rätsel preis
BZ, 03.08.2011, Geschichte – bald
schaufelweise.
Suche nach Spuren der Besiedlung am Mauracher Berg
VHzH_A29, 21.07.2011,
Welche Rätsel stecken im Berg
VHzH_A19 12.05.2011,
Arbeitseinsatz auf St. Severin
VHzH_A19 12.05.2011,
Rätselhafter Mauracherberg
Berichte im Pressearchiv 2010 >>
BZ 13.07.2010, War Severin 952 eine Burg ?
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