Georgskirche
Weitere Informationen und Quellen
Ausführliche
Informationen zur Architektur, zum Turm und der Geschichte finden Sie in
der
>> WEB Seite der evang. Kirchengemeinde
>> WEB Seite der Gemeinde Denzlingen
>> Wikipedia zu Denzlingen, Textabschnitt "Bauwerke" , Menu
5.3.1 Evangelische Kirchen
Die Kirche St. Georg wurde als "obere Kirche"
erstmals in einer Urkunde von 1302 erwähnt und ist seit 1556
evangelische Kirche. Der heutige Chorraum ist der älteste Teil der
Kirche und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das Kirchenschiff war einst
32 Fuß lang (keine 10m) und mit jeweils 1m nur unwesentlich breiter als
der Chorbogen.
Das untere Turmgeschoss hat gotische
Fenster aus dem 14. Jahrhundert und ist mit Wandgemälden aus dem 15.
Jahrhundert geschmückt, die 1961 wieder freigelegt wurden.
|
|
Kirche
St. Georg |
|
Der Turm wurde in
seinem heutigen Ausmaß und Erscheinungsbild 1547 errichtet. Statt eines
geschlossenen Daches schmückt ihn ein offener Turmhelm mit einer von
außen sichtbaren Wendeltreppe. Die Streben der Brüstung bilden den Satz "AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINUS TECUM", die
Jahreszahl der Erbauung in römischen Ziffern (MDXLVII) und das Wappen
Hachbergs. Auftraggeber des Turmaufbaus war Markgraf Ernst I. von Baden
(1515–1553).
Die Spiraltreppe
gilt als eine der ältesten der Welt auf einem Kirchturm und ist von großer
kunsthistorischer Bedeutung. Es handelt sich um eine Treppenform, die
erst kurz vorher durch Francesco di Giorgio Martini (1439–1501) und
Leonardo da Vinci (1452–1519) in Europa bekannt wurde.
Entsprechende handschriftliche Aufzeichnungen waren jedoch zum Zeitpunkt des Treppenbaus
noch nicht veröffentlicht. Albrecht Dürer (1471–1528) hatte sich
in der "Underweysung der Messung ..." mit Spiralkonstruktionen
befasst, die 1525, etwa zehn Jahre vor dem Bau des Denzlinger Turmhelms,
publiziert wurden. Es liegt der Schluss nahe, dass der Baumeister der
Kirche Dürers
Werk kannte.
1960/61 fand die
Veränderung zum heutigen Kirchenraum statt. Es spiegelte sich darin eine
neue Gemeindetheologie: Die Kanzel kommt vom hohen Platz herunter, der
Altar kommt aus dem Chorraum heraus, sodass der Pfarrer im Gottesdienst
nahe bei der Gemeinde ist. |