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Die Denzlinger Tracht -
eine Markräfler Tracht
Quellen:
[1.2]
"Denzlingen, eine
alemannische Siedlung im Breisgau", Buch 1984
>> siehe Veröffentlichungen
Externe Links zum
Thema:
>> www.de.wikipedia.org
>> Zentrale für Unterrichtsmedien (ZUM),
/BW/Landeskunde/Rhein/Volkskunde/Archiv/margrf1.htm
>> Zentrale für Unterrichtsmedien (ZUM),
/BW/Landeskunde/Rhein/Volkskunde/Archiv/markgf/markgf1.htm
>> Markgräfler Trachtenvereins Kandern e.V.
>> Markgräfler Trachtengruppe e.V. Weil am Rhein
Weitere Fotos finden Sie
in der
>> Fotogalerie
Geschichte
Manch einer mag sich wundern, daß in
Denzlingen die "Markgräfler" Volkstracht mit der typischen
"Hörnerkappe" (oder auch "Hornkappe") getragen wurde, während man in
Nachbarorten (wie etwa im Glottertal) oder weiter im Schwarzwald und seinen
Tälern ganz andere Formen der Volkstrachten vorfindet.
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Ein Denzlinger Mädchen mit weißem
Umschlagtuch, um 1920. Die Hörner- kappe ist keine ausgesprochene
Frauenhaube. Sie wurde von den Mädchen zum ersten Mal zur Konfir- mation
getragen
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Die sogenannte "Hörnerkappe" - bei der
Frauentracht eine auffällig große schwarze Schleife auf dem Kopf -
bestehend aus vielen Metern Seidenstoff, ist aber nicht immer Teil der
Tracht gewesen. In ihrer mehr als zweihundertjährigen Geschichte hat
sich diese Tracht kontinuierlich weiterentwickelt.
Dazu ist in
[wikipedia]
zu lesen:
Etwa um 1820
entwickelte sich die Dotschkappe weiter zu einer Flügelkappe, wobei die
Schleifen (Flügel) zunächst noch klein waren. Die Schleifen wuchsen in
der Folge und erhielten an den Enden kurze Fransen. Um etwa 1850 findet
man bei den älteren Frauen noch die kleinen Schleifen ohne Fransen,
während bei den jüngeren Frauen schon die etwas größeren Schleifen mit
Fransen zu sehen sind. Um etwa 1890 war dann die Markgräfler Hörnerkappe
mit ganz großen Schleifen und langen Fransen voll ausgebildet. Was wir
heute teilweise als jahrhundertealte Tradition missverstehen, ist die
Ausprägung der Volkstracht zwischen etwa 1890 und 1930.
Die Entwicklung der Volkstrachten stand in engem Zusammenhang mit den
jeweiligen Landesherren. Herrschaftsgrenzen waren sehr oft auch
Trachtengrenzen - vor allem dort, wo verschiedene Landesherren sich nach
der Reformation für verschiedene
Religionen entschieden und ihre Untertanen damit zur Übernahme der
gleichen Religion verpflichtet haben.
Denzlingen war bis zur Gründung des Großherzogtums Baden (zu Anfang des
19. Jahrhunderts) Bestandteil der Markgrafschaft Baden-Durlach. Mit dem
Augsburger Religionsfrieden 1555 wurde festgesetzt, daß der Landesherr
die Religion seiner Untertanen bestimmt nach der Regel "cuius regio, eius
religio" (die Religion deines Landesherrn ist auch deine). Folglich mussten alle Bewohner der Markgrafschaft den evangelischen Glauben
ihres damaligen Landesherren (Markgraf von Baden-Durlach) annehmen.
Die Markgräfler Tracht war eine
"evangelische Tracht".
Verbreitungsgebiet
Ihr Verbreitungsgebiet entsprach dem
jeweiligen Herrschaftsgebiet und zog sich von Basel, über Freiburg den
Rhein entlang bis kurz vor Offenburg, wozu auch das "Markgräflerland"
als ehemaliges Herrschaftsgebiet der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg
gehörte. Diese Tracht wurde auch mit kleinen Abänderungen im
Gebiet der Markgrafschaft Hachberg im Raum Emmendingen und in den
evangelischen Orten am Kaiserstuhl getragen. Varianten der Tracht wurden
später in einigen gemischt-konfessionellen Dörfern der ehemaligen
Kondominate der Markgrafschaft Baden-Baden, den Herrschaften Mahlberg
und Lahr getragen.
Deshalb finden wir heute nicht nur in dem
Landesteil, der uns heute als "Markgräflerland" bekannt ist, sondern
darüber hinaus auch in vielen Orten, die ehemals zur Markgrafschaft
Baden-Durlach zählten, diese "evangelische
Tracht" mit der Hörnerkappe.
Die Tracht wurde bis etwa 1930 allgemein
von der Landbevölkerung an Sonn- und Feiertagen, vor Allem zu festlichen
Anlässen getragen. Heute wird diese Tradition nur noch in
Trachtenvereinen gepflegt.
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Kontakt
>>
siehe Vorstand
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Frauentracht
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Denzlinger Hochzeitsbild von A. Höfflin und
seiner Frau Lina, 1924. Die Braut trägt eine Hörnerkappe, die
durch ein davorgelegtes Kränzchen dem Fest- tag angepaßt ist
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Die typischen Bestandteile der Markgräfler
Frauentracht sind neben der schwarzen Hörnerkappe mit den langen Fransen
das große Umschlagtuch, das bei Frauen schwarz und bei Mädchen weiß war,
und die schwarze Seidenschürze mit verschiedenen Verzierungen. Das dazu
getragene Kleid hat sich später im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts
mit der bürgerlichen Mode gewandelt. Vor allem die Farben wurden immer
dunkler.
Heute sind fast nur noch schwarze Kleider
bekannt, denn es waren hauptsächlich ältere Frauen, die vielfach
Trauerkleidung trugen und dies zuletzt auch nur noch zu besonderen Anlässen.
Zum Tragen der Tracht heute steht
in
[1.2]:
"Wenn heute jüngere Frauen wieder Freude an der Tracht haben, können -
ohne Bedenken - einfarbige Kleider in gedeckten Farben (dunkelblau,
dunkelgrün, dunkelrot, braun, grau) gewählt werden. Sie bringen die
schwarzen Tücher und Schürzen besser zur Geltung. Auch die Schnittform
des Kleides und die Rocklänge haben sich vielfach der Mode angepaßt. Ein
weiter, knöchellanger Rock, in Falten gelegt, und ein Halsbündchen mit
weißer Spitzenrüsche passen zweifellos am besten zum Stil dieser
festlichen Tracht und zur Hörnerkappe. Dazu gehören bei Frauen schwarze,
bei Mädchen weiße Strümpfe und schwarze Halbschuhe. " |
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Rocklänge der Mode angepaßt:
weiter, knöchellanger Rock, in Falten gelegt, und ein
Halsbündchen mit weißer Spitzenrüsche
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Die ältere Frau ganz in schwarz,
die jüngeren Frauen mit großem weißen Umschlagtuch
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Männertracht
Zur
Männertracht ist in
[wikipedia]
zu lesen:
Zur Markgräfler Männertracht gehörten im
18. Jahrhundert auch Kniebundhosen. Im vorrevolutionären Frankreich
waren die "Sansculottes" die Arbeiter und Kleinbürger, die im Gegensatz
zum Adel lange Hosen statt Kniebundhosen trugen. Die lange Hose wurde
auch (.. durch die französische
Revolution) zum politischen Signal und
verdrängte zunehmend die Kniebundhose aus der volkstümlichen Tracht.
[1.2] ergänzt dazu:
Die Markgräfler Männertracht ist kaum mehr bekannt, da die Männer schon
wesentlich früher als die Frauen zu bürgerlicher Kleidung übergingen.
Lediglich in der Westenform zeigen sich vielerorts noch Einflüsse der
alten Tracht.
Zu der heutigen Form der Frauentracht, die etwa aus der zweiten Hälfte
des 19-ten Jahrhunderts stammt, paßt demnach nur eine Männerkleidung,
wie sie der damaligen bürgerlichen Mode entspricht. Dies ist für
festliche Anlässe der Gehrock nach altem Schnitt, schwarze lange Hose
und Zylinder. Dazu eine zweireihige Weste mit Schalkragen, ein weißes
Hemd mit hochstehendem Kragen und ein schwarzes, geknüpftes Halstuch.
Werktags wurde von
Frauen und Mädchen ein Kleid aus kleingemustertem Baumwollstoff mit
Schürze und weißer Bluse („Hemd") getragen, von Männern und Buben der
Bauernkittel aus kleinkariertem blauen Stoff. |
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