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Ortsgeschichte / Glotter- Wasserwerke /
Überlaufkanal
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Quellen:
>> siehe Veröffentlichungen, Bilder und Text übernommen aus
Heft 22/23,
[3.22/23] "Denzlingen, Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft, Heft 22/23, Jahrgang 1995",
Texte: Otto Berger, Hartmut Nübling
Der Überlaufkanal aus
dem Lageplan des Leopold Giese
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Abbildung:
Kolorierter Plan nach der Zeichnung des Lageplans vom 26. September 1937
von Leopold Giese. Der Überlaufkanal ist farblich hervorgehoben.
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Ein sichtbares Zeichen für eine ehemalige Mühle ist der „Wasserfall"
beim Mühlencafe an der Hauptstraße. Der fällt auch auf, wenn man in
Denzlingen nur durchfährt. Wer sich aber im Ort genauer umsieht, bemerkt
auch den zweiten „Wasserfall" bei der Firma Rocca, ehemals Möllinger
Stumpen. Das Wasser der Glotter fließt an diesen Staustufen nicht
geradeaus, sondern seitlich über die Oberkante des sogenannten
Streichwehrs ab. Solche Anlagen waren durch den Einbau von Turbinen
notwendig.
Bei allen
Wasserrädern in Denzlingen floß ansonsten das Wasser entweder durch die
Einlaßschleuse auf das Wasserrad oder durch die Leerlaufschleuse über
die Staustufe hinunter. Bei einer Turbine wird das Wasser mit einem
breiten Trichter in das Saugrohr geführt. Wenn aber die Turbine nicht in
Betrieb ist, oder mehr Wasser in der Glotter fließt als das Saugrohr
aufnehmen kann, muß das Wasser seitlich abfließen können.
Die
Zeichnung des Lageplans vom 26. September 1937 zeigt einen Verlauf der
Glotter, den nur noch wenige Einwohner von Denzlingen in Erinnerung
haben. Parallel zur Glotter fast an der Hauptstraße entlang verlief ein
offener Überlaufkanal. Der Grund für einen Überlaufkanal von oberhalb
des „Giese-Becks" bis zur Schule ist einsichtig. Die Sohle des Bachbetts
der Glotter oberhalb des „Giese-Becks" liegt höher als die Straße, die
Uferböschung ist nicht hoch und hat kaum Reserven für eine
Rückstaumöglichkeit bei Hochwasser. Deshalb wurde ein offener Kanal
angelegt, der das überfließende Wasser aufnehmen konnte.
Mit dem Ausbau der Turbinen wurde der Kanal nicht mehr benötigt. Von der
Bauerngasse bis zur Mühlengasse wurde der Kanal geschlossen. Zwischen
der Firma Rocca und der Schule ist der Überlaufkanal noch erhalten und
umschließt mit der Glotter zusammen ein Wohnhaus, das dadurch gleichsam
auf einer Insel steht ("Inselhäuschen").
In den
vergangenen Jahren gab es Bestrebungen, bei der Rocca wieder eine
Turbine einzusetzen. Vielleicht wird dies im Vollzug der
Ortskernsanierung geschehen. Es wäre ein Zeichen und Erinnerung an die
Geschichte der Wasserräder und die Ausnutzung der Wasserkraft an der
Glotter.
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>> Denzlingen 1873
>> Dorfplan 1752
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