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Ortsgeschichte / Glotter- Wasserwerke / Giese-Beck
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Quellen:
>> siehe Veröffentlichungen, Bilder und Text übernommen aus
Heft 22/23,
[3.22/23] "Denzlingen, Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft, Heft 22/23, Jahrgang 1995",
Texte: Otto Berger, Hartmut Nübling
Die Mahlmühle und Bäckerei "Giese-Beck"
Mühle
und Bäckerei, betrieben vom „Giese-Beck", seit 1717 im Besitz der
Familie Giese - Hauptstr. 146
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Giese-Beck
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Wasserfall beim Giese-Beck,
heute Mühlen-Cafe
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Kontakt
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Karten und Ortspläne
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>> Denzlingen 1873
>> Dorfplan 1752
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Die
ehemalige Getreidemühle im heutigen Mühlen-Cafe war lange im Besitz der
Familie Giese. Deshalb wurden die Besitzer „s'Giese-Becke" genannt, auch
wenn in den letzten dreißig Betriebsjahren die Familie Trenkle hieß. Die
älteste Erwähnung des Namens Giese im Zusammenhang mit der Mühle stammt
aus einem Brief vom 23. Mai 1717. Darin haben Jacob Giese und Hanns
Jacob Steinhäusler, der Müller von Langendenzlingen, klagend an das
Oberamt in Emmendingen geschrieben. Zur ersten Anlage dieser Mahlmühle, zu der ein
unterschlächtiges Wasserrad mit 5 m Durchmesser gehörte, geben die
Amtsakten keinen
Aufschluß.
Im Wasserrechtsbuch ist mit dem Datum vom 19. Juni 1907 Leopold Giese,
Müller in Denzlingen, als Besitzer die Genehmigung zum Betreiben der
Mühle erteilt worden. Handschriftlich ergänzt ist dann, mit
dem Datum vom 22.5.48, Erna Trenkl geb. Giese, Witwe, als Besitzerin
eingetragen.
Diese Mühle wurde auch noch in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg nach
dem Prinzip der Kundenmühle betrieben. Die Landwirte lieferten das
Korn zum Mahlen ab. Die beim Mahlvorgang anfallende Kleie nahmen sie mit.
Die Kleie wurde unter das Viehfutter gemischt. Für die Mehlmenge bekamen
sie eine Gutschrift, eine sogenannte Brotkarte. In vereinbarten Zeitabständen, z. B. dreimal in der Woche, lieferte die Bäckerei Giese eine
entsprechende Anzahl an 4 Pfund Brotlaiben nach Hause wobei viele Kunden
außerhalb von Denzlingen, in Wildtal, Glottertal, Suggental und Sexau
wohnten.
(Anmerkung der Red.: Statt einer Brotkarte war auch ein kleines Buch,
das sogenannte "Brotbiechli" in Gebrauch, in dem jedes Brot notiert
wurde, das ein Kunde in der Bäckerei selbst geholt hatte. Danach wurden
später das gelieferte Mehl gegen das bezogene Brot abgerechnet).
Im Jahr 1973 wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben. Das Wasserecht ist durch eine Verzichtserklärung
der Berechtigten am 23. November 1978 erloschen.
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Die Anlage in Zahlen:
Die
Anlage hatte einen Oberwasserkanal mit beiderseits festen Wänden
bis an das untere Ende der Turbinenkammer. |
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Lichte Breite der Turbinenkammer |
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1,85 m |
Streichwehr (Überlauf) in der rechtsseitigen Wand des
Oberwasserkanals,
oberhalb der Einlaufschleuse |
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Breite |
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3,55 m |
Überfall nach dem Leer- und Umlaufkanal in der rechtsseitigen
Wand der Turbinenkammer unterhalb der Einlaufschleuse |
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3,60 m |
Lichte Breite des Überfalls |
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2,60 m |
Leer- und Umlaufkanal vom Streichwehr rechts neben der
Turbinenkammer hinziehend |
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Länge |
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19,00 m |
Unterwasserkanal (Glotter) von der Sohle der
Turbinenkammer bis zur Vereinigung mit dem Leer- und Umlaufkanal |
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Länge |
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4,00 m |
Breite |
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1,85 m |
Ab 1907 wurde eine Francis-Zwillings-Turbine betrieben, mit liegender
Achse in der Bachrichtung in gemauerter und überdachter Kammer, auf der
nördlichen Seite des Mühlengebäudes.
Annahmen:
Gefälle: |
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2,10 m |
Wassermenge
skl = Sekundenliter (Liter pro Sekunde) |
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750
skl |
Größte Nutzleistung |
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16
PS |
Umdrehungen in der Minute |
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140 |
Am 20. Febr. 1941 wurde eine Voith-Francis-Turbine mit liegender Welle
und Betonsaugrohr nach dem Unterwasser in der Turbinenkammer genehmigt.
Sie hatte folgende Angaben:
Schluckfähigkeit
skl
= Sekundenliter (Liter pro Sekunde) |
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850
skl |
Nutzgefälle |
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2,10 m |
Ausbauleistung |
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19
PS |
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Dr Müller
An unserm Glotterbach
stehn Hüser Dach an Dach,
s zieht e Sträßli vu obera
bis uf s'Giesi s Miehli na
am e kleine Bach.
S goht e schöni Bruck
mit eme Gländerschmuck
über dr Bach in Hofplatz ni,
s fahre Wäge groß un glei
über selli Bruck.
Denn zum Giese Beck
bringe si d Weizesäck,
der vermahlt s zu Mehl und Schrot,
bacht au Gipfili un Brot,
unser Giese Beck.
Unterm Miehiletor
stoht er brait devor,
gwichtig, groß, e stramme Ma,
luegt er alli freündlig a,
unterm Miehlitor.
Kummt un goht wer mag,
bietet „Guete Tag!",
gli bim Handschlag geh.
„Au ne guete, no sin s zwee!"
Kummt un goht wer mag.
Unser täglich Brot
überm Huestor stoht.
Gib uns Gott, daß alli Tag
s ehrlich bete helfe mag
täglich zum e Brot.
Hubert Baum |
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