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Ortsgeschichte / Glotter- Wasserwerke /
Dorf entlang
der Glotter
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Quellen:
>> siehe Veröffentlichungen, Bilder und Text übernommen aus
Heft 22/23,
[3.22/23] "Denzlingen, Vergangenheit, Gegenwart,
Zukunft, Heft 22/23, Jahrgang 1995",
Texte: Otto Berger, Hartmut Nübling
Denzlingen - das Dorf entlang der Glotter
Denzlingen, das noch vor hundert Jahren
den Namen "Langendenzlingen" trug, war ehemals ein
landwirtschaftlich geprägtes Straßendorf, das sich über drei Kilometer
entlang der Glotter erstreckte. Auf beiden Seiten der Glotter standen
die Bauernhöfe, dazwischen verlief (nördlich des Bachlaufes) die Dorfstraße (heute
Hauptstraße). Der ungewöhnlich geradlinige Verlauf der Glotter im Ort und
andere Besonderheiten legen nahe, dass der Bach streckenweise kein
Naturbach, sondern als ein Kanal künstlich angelegt worden ist.
- Üblicherweise fließt ein
natürlicher Bach in Schlingen. Bei der Glotter ist das erst westlich
von Denzlingen der Fall.
- Ein natürlicher Bach verläuft
immer an der tiefsten Stelle im Gelände. Entlang des Bachlaufes im
Ort gibt es jedoch diverse
Stellen, an denen das Bachbett höher liegt als die
Hauptstraße, z.B. auf der Höhe der Bauerngasse und zwischen Rebstock
und Krone.
- Der geologische Untergrund entlang
dem Lossele-Flußbett ist Kiesschotter - ein Heinweis darauf, dass
dieses Flußbett uralt ist, älter als das Bachbett der Glotter und
ein Indiz dafür, dass das Wasser der Glotter ursrprünglich durch die Lossele in die
Elz abgeflossen ist.
- Die Frage, wann die Ableitung am
Fuße des Eimbollen erfolgt ist, ist bisher noch nicht geklärt. Man
darf aber von folgenden Überlegungen ausgehen: Denzlingen ist eine
alemannische Siedlung und seit die alemannischen Siedler die
fruchtbaren Äcker südlich des Mauracher Berges bewirtschafteten, war
eine vielseitige Nutzung des Baches, zur Bewässerung, zum Tränken
des Viehs, zum Waschen und auch die Ausnutzung der Wasserkraft
naheliegend. Ein künstlich
angelegter Wasserlauf wäre demnach ein Werk des Mittelalters - eine Argumentation,
die sich auf vergleichbare Erkenntnisse aus der Zeit der
alemannischen Besiedlung stützen kann.
- Eine weitere Möglichkeit, wie es
zum geraden Verlauf der Glotter gekommen sein könnte, ist in einem
Aufsatz von Prof. Johannes Humpert beschrieben und beschäftigt sich mit der
Überlegung , ob und wie eine Römerstraße in der
Verlängerung des Herrenwegs über das Glottertal nach Hüfingen
geführt hat. Durch die Begradigung der Glotter und der damit
einhergehenden Entwässerung der Gegend hätten die Römer die Transportwege
zur Eisenverhüttung an den Mauracher Berg und den Römerweg ins
Glottertal gesichert. Ob die Römer auch die Wasserkraft ausnutzen
wollten, bleibt ungewiß.
Archäologische Beweise für die
These, dass die Römer die Glotter angelegt haben, sind noch nicht
erbracht. Aber Funde aus der Römerzeit oberhalb der Abzweigung von
Glotter und Lossele lassen auf einen römischen Gutshof schließen. Im
Gelände des abgegangenen Tirmundingen westlich von Denzlingen sind
auch Funde aus der Römerzeit sichergestellt. So gibt es genügend
Grundlagen für die These, dass im Zusammenhang mit der Errichtung der
Straßenverbindung von Riegel nach Hüfingen die Glotter angelegt oder
begradigt wurde. Zu datieren wäre dieser Vorgang in die Zeit des
Kaisers Claudius (ca. 50 n. Chr.). |
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siehe Vorstand
Karten und Ortspläne
>> Aktueller Ortsplan (pdf)
>> Denzlingen 1873
>> Dorfplan 1752
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